Fracking - begründete Euphorie oder Kurzsichtigkeit?

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Kaum ein Thema spaltet die Ansichten derart, wie das bei der umstrittenen Fracking-Technologie der Fall ist: Sehen die einen die Möglichkeit, sich mit billiger Energie einen nachhaltigen Wirtschaftsvorsprung zu erarbeiten, warnen andere vor allzu optimistischen Prognosen.

Fracking - Technologie, Vorkommen und Risiken

Im Gegensatz zur herkömmlichen Öl- oder Gasförderung müssen die in Wirtsgesteinen eingeschlossenen Rohstoffe herausgebrochen werden. Dazu wird mit Chemikalien und Sand versetztes Wasser unter Hochdruck in die entsprechenden Gesteinsschichten gepumpt - die langfristigen Folgen für die Umwelt lassen sich nur erahnen, der Chemiecocktail unterliegt strengster Geheimhaltung. Auf diese Weise werden aktuell die großen Vorkommen in den USA um gewaltige Mengen erleichtert. Die weltweit größten Ressourcen an Schieferöl und -gas liegen allerdings in China, auch der arabische Raum ist gesegnet, in Europa könnte Polen an die Förderung denken - wenn die Risiken nicht wären.

Prognosen offensichtlich zu optimistisch - widersprüchliche Meinungen

Hatte US-Präsident Obama 2012 noch von einer rosigen Zukunft gesprochen, der die US-Wirtschaft wegen der Abhängigkeit von ausländischem Öl entgegensieht, erhielten die Prognosen durch die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung zu den tatsächlichen Vorkommen einen herben Dämpfer: Die University of Texas kam zu dem Schluss, dass sie deutlich geringer ausfallen, als zunächst angenommen worden war. Auch die Münchener Energy Watch Group kam zu einem besorgniserregenden Resultat, sie sieht die Fracking-Industrie in den USA bereits auf ihren Höhepunkt zusteuern, ein extremer Rückgang sei zu erwarten. Dass die Kosten für die Re-Investition für die Ausrüstung deutlich höher ausfallen, wurde schon konstatiert. Es bleibt die Hoffnung, dass die wahrscheinlichen Umweltschäden diesen kurzfristigen Ertrag auch wert sind - was allerdings zu bezweifeln ist.

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