Frankreich beschränkt Bargeldverkehr ab September 2015

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Der "Kampf gegen den Terror" wird als Begründung herangezogen, wenn ab September in Frankreich nur noch bis zu 1.000 Euro zur Barzahlung genutzt werden dürfen - für Touristen immerhin noch 10.000 Euro. Der französische Finanzminister Michael Sapin gab die drastischen Verschärfungen laut Le Parisien bekannt.

Freie Verwendung von Bargeld wird beschnitten

Ob diese Massnahmen nun wirklich dem Kampf gegen den Terror dienen oder ganz andere Hintergründe haben, wird wohl in den nächsten Wochen und Monaten mehr oder weniger ausdiskutiert werden - in den großen Medien ist diese Meldung jedenfalls untergegangen. Fakt ist, ab September beschränkt die französische Regierung den Bargeldverkehr. Sowohl die Barbezahlungen als auch Abhebungen vom Konto werden reglementiert: Lässt sich ein Bankkunde mehr als 10.000 Euro von seinem Konto auszahlen, ist diese Geldbewegung der Geldwäsche-Behörde Tracfin mitzuteilen. Gleiches gilt für Frachttransfers, also auch Goldinvestitionen, Pre-Paid-Karten oder Schecks.

Weitere EU-Länder werden wohl folgen

In Italien gelten ähnliche Restriktionen schon seit längerer Zeit, andere Länder dürften aber folgen: Selbst Krypto-Währungen, wie beispielsweise der Bitcoin, sollen künftig stärker kontrolliert werden. Fatal ist die Tatsache, dass Geldscheine die einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel darstellen. Selbst Münzen werden nur begrenzt anerkannt, da die einschlägigen Stellen nicht verpflichtet sind, diese in größerer Anzahl anzunehmen und einzutauschen. Je mehr das Bargeld aber zurückgedrängt wird, desto transparenter wird zum einen jeder Bürger und jedes Unternehmen, zum anderen aber auch abhängiger von den elektronischen Zahlungssystemen. Dass diese schnell abgeschaltet werden können, haben nicht zuletzt die Sanktionen gegen russische Staatsbürger gezeigt. Umsichtig vorzusorgen dürfte daher in Anbetracht der instabilen Lage in Europa durchaus angeraten sein.

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