G20-Gipfel: Wirtschaftswachstum als beschlossene Sache

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Im australischen Cairns tagten am Wochenende die Finanzminister der 20 stärksten Industrienationen der Welt, die als sogenannte G20 zusammengefasst werden. Ob Selbstüberschätzung oder Realitätsverweigerung eine Rolle spielten - sie beschlossen ein Wachstum von zusätzlich zwei Prozent bis 2018 für ihre Volkswirtschaften.

Wachstum des BIP auf Knopfdruck?

Der Vorsatz ist löblich, allerdings können alle Tagungen dieser Welt nicht per Beschluss den Erfolg garantieren, auch wenn eine anziehende Konjunktur viele Probleme entschärfen würde. Die Finanzminister der G20-Nationen ergingen sich trotzdem in ausführlichen Betrachtungen zur aktuellen Situation, die ein zusätzliches Wirtschaftswachstum unumgänglich mache. Die Erholung von der Finanz- und Wirtschaftskrise ginge nur schleppend voran, konkrete Maßnahmen seien nötig und diese wurden auch bereits erarbeitet. Mit rund 1.000 Vorhaben soll die Konjunktur kräftig angekurbelt werden, die Veranstalter sahen auch sofort den zu erzielenden Effekt: nämlich 1,8 Prozent Wirtschaftswachstum. Damit ist das selbst gesetzte Ziel fast erreicht, die geeigneten Ideen für den "Rest" werden nicht lange auf sich warten lassen.

Vorhaben auf dem Prüfstand - Schnee von gestern

Ein Blick in den umfangreichen Maßnahmenkatalog zeigt aber, dass beispielsweise Deutschland mit Mehrausgaben für Forschung und Bildung sowie Infrastrukturinvestitionen ins Verkehrsnetz den Turbo einlegen will - allerdings wurden diese Vorhaben bereits im Jahr 2013 im Rahmen der Koalitionsvereinbarung beschlossen. Wie kreativ die Kollegen aus den anderen G20-Ländern waren, wird sich noch zeigen. Fest steht in jedem Fall, dass im November die betreffenden Staats- und Regierungschefs ihrerseits in Brisbane zusammentreffen werden, um ihren Segen zu den hart erarbeiteten Maßnahmen zu geben - die Auswirkungen bleiben aber nach wie vor unkalkulierbar.

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