Griechenland - der lange Hebel eines kleinen Volkes

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Die hektischen Reaktionen aus der EU zeigen klar auf, dass ein kleines Volk für große Wirkungen sorgen kann. Nicht zuletzt der prompte Antrittsbesuch beim russischen Botschafter in Athen verbreitet Verunsicherung.

Kontroverse Reaktionen - Griechenlands neue Regierung polarisiert

Die Reaktionen auf die ersten Amtshandlungen der neuen griechischen Regierung könnten unterschiedlicher nicht ausfallen: Herrschte zunächst dröhnendes Schweigen in Brüssel und Berlin, um daraufhin direkt in hektische Betriebsamkeit umzuschlagen, fällt die Richtungsänderung in Griechenland in vielen Bereichen der Wirtschaft und der Politik auf fruchtbaren Boden. Vor allem die Brücke, die Tsipras in Richtung Moskau baut, könnte für Europa zur Garantie für Frieden und Sicherheit werden - von der andere Entscheidungsträger bisher nur theoretisieren, um postwendend neue Wirtschaftssanktionen in Aussicht zu stellen.

Chance für die Demokratie - wieder aus Griechenland

So ist es nicht verwunderlich, dass sich hochkarätige Ökonomen, wie beispielsweise Reinhard Crusius aus Hamburg, gegen die hitzige und vor allem unsachliche Diskussion verwahren. Tsipras nimmt die Interessen seines Landes sehr ernst, beispielsweise fehlt ihm der Export nach Russland, der rund 400 Millionen Euro pro Jahr ausmacht. Darüber hinaus ist die Versorgung mit günstigem Gas eine der Säulen, auf der die Umsetzung seiner Wahlversprechen beruht. Crusius findet drastische Worte, mit denen er die Reaktion der EU-Politiker verurteilt. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass der griechische Politikwechsel die letzte Chance sei, eine soziale Wirtschaftspolitik in der EU wiederzubeleben. Die eingefahrenen Strukturen erfahren derzeit heftige Erschütterungen, die wohl keiner der EU-Spitzen auf dem Zettel hatte. Mit Martin Schulz machte sich der EU-Parlamentspräsident auf den Weg nach Athen - auf das Ergebnis darf man gespannt sein.

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