Politik der Zentralbanken - Potenzial für neue Finanzmarkt-Blasen

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Sowohl die EZB als auch die FED halten an der Niedrigzinspolitik fest und signalisieren keine Änderung in absehbarer Zeit. Experten befürchten ein weiteres Aufblähen der Märkte, was eine drastische Korrektur unabwendbar macht.

EZB: Leitzins erneut gesenkt

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent gesenkt hat, um das Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone weiter anzukurbeln, ist nicht davon auszugehen, dass nun erheblich mehr Kapital in der Wirtschaft ankommen wird. Die Geldwanderung in die Finanzmärkte wird wohl noch zunehmen, die Aktienindizes von einem Allzeit-Höchstwert zum nächsten ausufern. Befeuert wird dieser Trend von der Aussage, dass die EZB an dieser Politik vorerst festhalten will. Die Aufmerksamkeit der Anleger wird somit weg von den Staatsanleihen der Peripherie-Staaten im Euro-Raum hin zu riskanteren Positionen gelenkt, um überhaupt noch eine Rendite jenseits der Inflationsrate erzielen zu können.

Gefahr: Bildung von immensen Blasen

Sowohl bei Aktien als auch bei Immobilien, die ebenfalls als Alternative für das renditesuchende Kapital dienen, können sich so gefährliche Blasen durch Überbewertung bilden. So sieht denn auch der US-amerikanische Wirtschaftsgelehrte Nouriel Roubini die Gefahr einer Überhitzung der Immobilienmärkte insbesondere in der Schweiz, in Schweden, China, Hongkong, Singapur und Deutschland. Er weist darauf hin, dass es das Platzen solcher Blasen war, das die Finanzkrise erst ausgelöst hatte. Allerdings stoßen seine Bedenken bislang auf wenig Gehör, denn auch die FED will an ihren massiven Unterstützungsmaßnahmen festhalten. Die Entscheidung über eine Drosselung wird vorerst nicht erwartet, da der wirtschaftliche Aufschwung noch zu schwach sei. Die Kehrseite dieser Politik könnte die "Mutter aller Blasen" sein, so Roubini.

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