Schweiz: Wirtschaftsaussichten für das III. Quartal trüben sich ein

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Die Experten waren sich darüber einig, dass die ersten beiden Quartale dieses Jahres schon wegen des starken Schweizer Franken schwächer ausfallen würden, prognostizierten aber eine Erholung für das zweite Halbjahr. Nun korrigieren sie ihre Erwartungen, die Indikatoren stehen auf Flaute.

Starke Währung - schwache Wirtschaft

Die Aufwertung des Schweizer Franken nach der Abkopplung vom Euro schlägt nun stärker auf die wirtschaftliche Entwicklung durch, als dies zunächst erwartet worden war. Für das zweite Halbjahr zeichnet sich nicht die prognostizierte Erholung ab, im Gegenteil, für den Arbeitsmarkt zeigt der Beschäftigungsindikator KOF aktuell nach unten. Nicht einmal der Rekord-Sommer konnte die Tourismus-Branche unterstützen, um rund zwei Prozent gingen die Hotelbuchungen zurück. Das verarbeitende Gewerbe blickt mit Sorgen in den Herbst, die Inlandnachfrage wird weiter zurückgehen. Die Arbeitslosenquote wird sich aber nur moderat erhöhen, da die Zuwanderung effektiv begrenzt ist.

Konsumentenstimmung so schlecht wie 2010

Sämtliche Indikatoren schlagen Alarm, die Konsumentenstimmung erreichte einen so tiefen Stand wie zuletzt 2010 und der KOF-Geschäftslageindikator fällt im Juli ebenfalls auf ein niedriges Niveau. Die korrigieren Konjunkturdaten liessen den Schweizer Franken zwar etwas zurückfallen, aktuell notiert er im Verhältnis zum Euro bei knapp 1,09 - von den einstigen 1,20 sind wir aber weit entfernt. So ist es nicht verwunderlich, dass Schweizer Bauern im deutschen Grenzgebiet Agrarflächen aufkaufen, was nicht unbedingt auf Gegenliebe stösst. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Wechselkursschwankungen sich nach und nach auf ein Niveau einpendeln, das für eine Belebung der Wirtschaft sorgen kann. Vor dem Winter rechnen die Experten nicht damit - die Praxis wird die Belastbarkeit der Prognosen belegen müssen.

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