Ehemaliger Manager der UBS wird an die USA ausgeliefert

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Wegen der vorgeworfenen Hilfeleistung zur Steuerhinterziehung durch US-Bürger muss sich ein ehemaliger Manager der UBS nun in den USA vor Gericht verantworten.

Festnahme in Italien

Bereits im Oktober wurde der 54-jährige Raoul Weil, ehemals einflussreicher Top-Manager der UBS, in einem italienischen Hotel festgenommen, als er mit seiner Frau in Bologna Urlaub machte. Er musste rund fünf Wochen im italienischen Gefängnis verbringen, da die Anträge auf Hausarrest, die seine Anwälte gestellt hatten, von der italienischen Justiz abgelehnt worden waren. Nun stimmte Weil selbst seiner Auslieferung in die Vereinigten Staaten zu, weil er sich der Anklage wegen Steuerhinterziehung dort stellen will. Sowohl er als auch seine Anwälte gehen von einer umfänglichen Entlastung aus, wenn Weil seinen Fall ausführlich bei Gericht vortragen darf. Bereits mit Anklageerhebung in den Vereinigten Staaten hatte Raoul Weil seine Position bei der UBS aufgegeben.

Vorwurf: Steuerhinterziehung in mehreren Tausend Fällen

Als damaliger Chef der Vermögensverwaltung der UBS soll Weil mehreren Tausend US-Bürgern dabei geholfen haben, ihr Vermögen auf den Schweizer Bankkonten zu verstecken und so mehr als 20 Milliarden US-Dollar an den Steuerbehörden vorbei gelenkt zu haben. Ihm wird explizit vorgeworfen, auch seine Mitarbeiter zu illegalen Geschäften mit amerikanischen Kunden animiert zu haben, um die Erträge der UBS zu steigern. Die Bank konnte schon im Jahr 2009 mit einer Strafzahlung von 780 Millionen US-Dollar und der Übergabe von rund 4.500 Kundendaten Straffreiheit für sich erreichen. Allerdings bleibt nun abzuwarten, wie die US-amerikanischen Justizbehörden die Handlungsweise und Geschäfte des ehemaligen Mitgliedes der Konzernleitung der UBS und die Verantwortung der US-amerikanischen Bankkunden selbst.

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