US-Aktienmarkt: Korrektur beendet?

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Einige Indizien deuten darauf hin, dass die erlebte Korrektur im US-Aktienmarkt nur der Vorbote für drastischere Einbrüche war. Ausschlaggebend ist allerdings die hochriskante Geldpolitik der FED.

Fatales Zusammenspiel: FED-Bilanzsumme und S&P500

Wie Jim Reid, seines Zeichens Chefstratege der Deutschen Bank, schon mehrfach dargestellt hat, gibt es einen engen Zusammenhang zwischen der Ausweitung der Bilanzsumme der US-Notenbank und der Entwicklung des S&P500, der als wichtiger Indikator gilt. Solange das Anleiheprogramm auf vollen Touren lief, stieg der Index kontinuierlich an, wobei regelmäßig eine zeitliche Differenz von drei Monaten zu verzeichnen ist. Mit dem Einsetzen des Tapering, also dem Zurückfahren der monatlichen Anleihekäufe durch die FED, reagierte auch der S&P500 empfindlich. Mit der Andeutung, dass das Anleihekaufprogramm im Oktober enden könnte, gab es Ende Juli die ersten empfindlichen Korrekturen.

Schuldensummen gigantisch ausgeweitet

Jim Reid hatte auch mehrfach auf die erschreckenden Dimensionen des US-Schuldenberges hingewiesen, die ein Zurückrudern der FED praktisch unmöglich machen könnte - zumindest ohne drastische Auswirkungen in Kauf zu nehmen. Auch die EZB-Politik, die mit sinkenden Zinsen und einem vierjährigen Kreditprogramm die Wirtschaft im Euro-Raum unterstützen will, kritisierte der Chefstratege deutlich. Erfahrungsgemäß kämen die finanziellen Mittel nämlich weder bei den privaten Haushalten noch bei den Unternehmen an, die Banken würden die Niedrigzinsen nutzen, um höher verzinsten Staatsanleihen zu kaufen. Die Gewinne unterliegen praktisch keinem Risiko, da die drohenden Ausfälle ja doch von der Gemeinschaft aufgefangen würden. Reid erwartet daher, dass die FED in absehbarer Zeit das Anleihekaufprogramm deutlich aufstocken wird. Bis dahin gerät der S&P500 massiv unter Druck - das Potenzial für eine deutlich stärkere Korrektur ist gegeben.

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