Vormachtstellung der Schweiz als Finanzplatz gefährdet

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Mit Sergio Ermotti liefert ein Branchenkenner eine düstere Prognose für Schweizer Banken. Der UBS-Chef geht davon aus, dass 60 bis 80 Geld-Institute in den nächsten Jahren verschwinden werden. Auch als international angesehener Finanzplatz muss die Schweiz wohl die Spitzenposition räumen.

Situation der Bankenbranche in der Schweiz

Sergio Ermotti konstatiert in seinem Interview mit "SonntagsBlick" eine schwierige Situation für die Schweizer Banken, denn rund 20 Prozent der Bankhäuser würden keine auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Gewinne realisieren, ein Drittel verliert sogar Geld. Er rechnet damit, dass zwischen 60 und 80 Banken ihre Eigenständigkeit in den nächsten Jahren verlieren werden. Als Grundlage für seine Prognose nutzt er eine Studie, die sich intensiv mit der aktuellen Situation in der Branche auseinandersetzt. Aber auch der Bereich der globalen Vermögensverwaltung, in dem die Schweiz traditionell eine herausragende Position einnimmt, würde in den kommenden Jahren zunehmend in Gefahr geraten.

Politische Stärke hat gefehlt

Hier macht Ermotti das politische Umfeld für die fatalen Entwicklungen verantwortlich, es hätte an Stärke gefehlt, die eigenen Positionen zu verteidigen. Insbesondere Singapur und Hong Kong hätten diese Situation erkannt und daraus die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen. Für die kommende Zeit erwartet der UBS-Chef, dass diese Finanzplätze die Schweiz überholen werden. Diese trüben Aussichten für einen Großteil der Schweizer Banken teilt er hingegen nicht für das eigene Haus, die UBS sei in allen Bereichen optimal aufgestellt. Alleine in dieser globalen Präsenz, die UBS ist beispielsweise im asiatischen Raum sowie in allen Wachstumsmärkten intensiv vertreten, sieht er die Überlebenschance, die insbesondere den kleinen und mittleren Banken fehlt.

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